Am 22.07.2021 jährte sich zum 10. Mal das rechtsradikal motivierte Attentat an der Jugendorganisation AUF der norwegischen sozialdemokratischen Partei.
Die Jusos Nürnberg haben gemeinsam mit der SJD – Die Falken Nürnberg den 69 Jugendlichen gedacht, die am 22. Juli 2011 während ihres Zeltlagers auf der Insel Utøya ermordet wurden. Dazu wurde an der Straße der Menschenrechte ein Kranz niedergelegt und mehrere Reden gehalten.
Bereits früher an diesem Tag legte der Attentäter eine Bombe im Regierungsviertel der Stadt Oslo durch die weitere acht Menschen starben. Anschließend verschaffte er sich als Polizist verkleidet Zutritt zu dem jährlich stattfindenden Zeltlager der norwegischen Sozialdemokratischen Jugend. Bis die Polizei ihn stellen konnte vergingen über 90 Minuten. Seine jüngsten Opfer war 14 Jahre alt, 32 von ihnen waren unter 18. Seine Tat gestand er, bekannte sich jedoch keines Verbrechens schuldig.
Sein Ziel: der Sozialdemokratische Ministerpräsident Jens Soltenberg. Sein Motiv: Aufmerksamkeit für seine rechtspopulistischen, antisemitischen und antikommunistischen Gedanken. Er sah in der sozialdemokratischen Regierung, vor allem in ihrem Kurs in der Migrationspolitik sein Feindbild manifestiert.
„Es fällt schwer, als Falkin über das zu sprechen, was vor 10 Jahren geschehen ist, da klar ist: das Massaker auf Utoya galt unserer sozialistischen Arbeiter*innen- und Arbeiter*innenjugendbewegung. Es hätte auch uns treffen können. Oder besser gesagt: es hat uns getroffen. Wenn wir heute die Berichte der Überlebenden lesen, fühlen wir uns in unsere Falken Zeltlager versetzt. Es wird von Zeltlagererfahrungen berichtet, die die unseren sein könnten“, so die Rednerin der Falken, Tabea Erll.
Linda Reinke (stellv. Vorsitzende der Jusos Nürnberg) fasst das Gedenken folgendermaßen zusammen: „10 Jahre später stehen wir als sozialistische Jugendorganisationen zusammen und blicken besorgt auf Jahre des Rechtsrucks in Deutschland, in Europa und vielen Ländern weltweit. Rechte Ideologien verbreiten sich, Rechte morden weiter. Der 22. Juli ist nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern ein Tag an dem wir uns aktiv gegen Hass und Ausgrenzung stellen. Wir stehen gemeinsam für Internationalismus und Sozialismus, wir stehen an der Seite von allen, die rechter Gewalt ausgesetzt sind.“
“Gekommen war er um Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, um Kinder und Jugendliche zu töten. Aus dem Hass auf Andersdenkende, aus dem Hass auf unsere Vorstellung von einer besseren Welt und mit dem Ziel, durch rohe Gewalt eine humanistische Politik aufhalten zu können. Dieses Ziel hat er nicht erreicht. Wir machen weiter und geben dem Hass keinen Raum. Auf der Insel Utoya finden wieder Sommercamps statt.“, so Paul Kaltenegger (Sprecher für Innenpolitik und Antifaschismus Jusos Bayern)