Nach zwei langen Corona-Jahren können wir uns endlich wieder offline treffen. Seit einer Weile schon führen wir unsere Montagssitzungen, wie früher gut besucht, im KBZ durch. Unsere erste Präsenzveranstaltung wurde sogleich auch durch einen Gast eingeleitet: Antonio Fernandez Rivera vom Centro Español hat uns im Rahmen unserer Grundwertereihe „Internationalismus“ Einblick gegeben in die Entwicklung des Vereins als Treff- und Hilfepunkt spanischer Einwander*innen zu einem Zentrum spanischer Kultur in Deutschland. Aktuell beschäftigen wir uns vier Wochen lang mit unserem Grundwert „Feminismus“ und konnten hier mit Canan Candemir sprechen, der Vorsitzenden der Nürnberger SPD-Arbeitsgruppe sozialistischer Frauen (AsF). Dazwischen haben wir uns auch mit aktuellen Themen wie Kommunalpolitik beschäftigt und durften hier unsere Stadträte und Jusos Yasemin Yilmaz und Nasser Ahmed mit Fragen löchern, z. B. zum Frankenschnellweg, zum 365-€-Ticket und zum Opernhaus. Doch haben wir die Vorteile von Videokonferenzen hinsichtlich Flexibilität nicht vergessen und konnten auf diese Weise Jan Plobner, Juso und seit letztem Jahr Mitglied des Bundestages für das Nürnberger Land und Roth, per Videoschalte über seine neue Arbeit ausfragen. Wir freuen uns, wieder von Angesicht zu Angesicht miteinander diskutieren zu können.
Doch können wir nicht nur wieder live diskutieren, sondern auch demonstrieren! Von unserem Beitrag zur Kundgebung zu den Attentaten in Hanau haben wir bereits in der dsp-Ausgabe diesen März berichtet. Die Hintergründe hierzu mussten wir damals aber noch in einer Onlinesitzung mit unseren Mitgliedern erarbeiten. Zum 1. Mai sah das erfreulicherweise ganz anders aus! Am entsprechenden Montag vorher haben wir uns gemeinsam mit unseren Mitgliedern im KBZ getroffen, die Tische sicher mit Karton verkleidet und Plakate mit unseren Forderungen bemalt. Wir sind stolz, das Fronttransparent für den Jugendblock des 1. Mai erstellt zu haben. Und wir freuen uns, wieder stolz unsere Forderungen auf der Straße kundtun zu können! Der 1. Mai ist ein besonders wichtiges Ereignis im Juso-Jahr, und deshalb war es besonders eindrucksvoll, nach zwei Jahren Pause wieder Seite an Seite mit gleichgesinnten Jugendorganisationen zu demonstrieren.
Doch auch weniger emotionale, mehr partei-organisatorische Punkte konnten wir wieder in Präsenz durchführen und so davon profitieren, wieder einander zu begegnen und sich miteinander zu vernetzen. Am 14. und 15. Mai fand die erste Lagekonferenz der Jusos Bayern für das Jahr 2022 statt. Auf der Konferenz wurde unter anderem ein neuer Vorstand gewählt. Die bisherige Landesvorsitzende Anna Tanzer ist nach drei Jahren als Vorsitzende und acht Jahren im Vorstand nicht mehr angetreten. Ihr Amt übernimmt Kilian Maier (28, bisher stellvertretender Landesvorsitzender) aus München, der mit 86 Prozent der abgegebenen Stimmen gewählt wurde. Als stellvertretende Vorsitzende wurden Alessia Keller (22) aus Oberfranken und Sophie Hofer (24) aus Niederbayern gewählt. Für den Bezirk Mittelfranken wurde Maximilian Mayer (28) aus Nürnberg in das Amt des Sprechers für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in den Landesvorstand gewählt.
Nach und während den Vorstandswahlen wurden zahlreiche Anträge beraten und beschlossen. Neben dem Arbeitsprogramm für das Amtsjahr des Vorstands wurde ein Leitantrag einstimmig angenommen, der die grundsätzlichen Positionen der Jusos Bayern zu den Themen Wohnen, Mobilität und Bildung festschreibt und die Grundlage für ein Wahlprogramm zur Landtagswahl 2023 darstellt. Zum Schluss der Konferenz wurde ein Initiativantrag, der das 100-Milliarden-Euro Sondervermögen der Bundeswehr und das 2-%-Ziel der Nato klar ablehnt, nach kontroverser Diskussion mit mehreren Gegenstimmen angenommen. Die nächste Lagekonferenz der Jusos Bayern findet voraussichtlich im Herbst 2022 statt – hoffentlich ebenfalls wieder vor Ort.
Wir freuen uns, wieder 100 % politisch aktiv sein zu können!